Anforderungen an die Vermessung
Für den Umbau eines Gebäudes wurde zur Entwurfserstellung die Fassadenvermessung beauftragt. Alle Maueröffnungen, Vorsprünge und Versätze in den Gebäudefronten sollten erfasst werden. Darüber hinaus waren auch die verwendeten Baumaterialien von Bedeutung. Bedingt durch das fortgeschrittene Alter des Gebäudes und den witterungsbedingten Veränderungen des Mauerwerk, wurden generell abgerundete oder abgebrochene Ecken und Kanten angetroffen, die nicht direkt angezielt werden konnten.
Wie häufig in der Gebäudebestandsvermessung hatte man, bedingt durch die nahe Nachbarbebauung, auch hier mit Steilsichten zu tun. Das erforderte eine besondere Sorgfalt bei der Gerätehandhabung zur Minimierung von Achsfehlern. Aus Visualisierungsgründen sollten den CAD-Darstellungen Fotos hinterlegt werden.
Projektablauf
Die gesamte Fassade des Gebäudes wurde mit dem Tachymeter elektro-optisch reflektorlos vermessen. Die Genauigkeitsanforderungen des Auftraggebers ließen diese Arbeitsweise zu. Als Endergebnis war eine zweidimensionale CAD-Datei mit einer Abwicklung der gesamten Gebäudefronten gefordert. Aus diesem Grund war die durch die örtliche Vermessung entstandene 3D-Punktwolke verschiedenen Achstransformationen und -klappungen zu unterziehen. Die Ausarbeitung der Grafikdarstellung wurde entsprechend an die Wünsche des Architekten angepasst: die Baumaterialien wurden optisch durch unterschiedliche Farben und Flächenfüllungen hervorgehoben. Die Fotos der Gebäudefronten wurden mittels verschiedener Transformationen entzerrt und den CAD-Zeichnungen als Referenz hinterlegt.